Am Freitag/Samstag kam mir folgender Gedanke:
"Du trauerst ja garnicht um den Torwart der Nationalmannschaft, Du musst wohl ein böser Mensch ohne Ehre sein..."
Ich überlegte, wie wohl z.B. die Italiener trauern würden, wenn ihr Nationaltorwart sterben würde, oder die Engländer oder die Südamerikaner oder oder oder...
Aber ich finde Robert Enke relativ unwichtig für mich.....
Ein Satz von Jogi Löw hat mich verwundert:
Er wünscht sich "vor dem Spiel gegen die Elfenbeinküste ein paar Bilder auf der Videoleinwand, über Robert's Leben und seine Erfolge.."
Erfolge?
Welche Erfolge eigentlich?
schaun wir mal:
2000-2002 Mannschaftskapitän von Benfica Lissabon
2005+2006 zum besten Torwart der Bundesliga gewählt
Im Jahr 2006 wurde Robert Enke zu Niedersachsens "Sportler des Jahres" gewählt.
Sein erstes A-Pflichtspiel bestritt er am 6. September 2008 in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein;
Seitdem ganze acht (8!) Einsätze als Torwart der A-Nationalmannschaft
(vorher 19 Einsätze in der U21)
Der hat noch nie etwas gewonnen....
Von welchem Super-Stamm-Torwart reden eigentlich alle?
Enke hat ein paar gute Spiele bei Hannover 96 gezeigt, mehr nicht....
Deswegen hat mich der Freitod des Robert Enke nicht so sehr geschockt...
Er war und ist für mich garnicht "Unser Nationalkeeper"...
Er ist nur ein Anwärter...
Nationalkeeper sind Toni Schuhmacher, Illgner, Köpke, Oliver Kahn oder vielleicht noch Jens Lehmann, aber Enke?
Selbst Eike Immel, der ja nie als Towart Nr.1 galt, hat 19 Einsätze geschafft...
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Bei allem Respekt der angebracht ist, wenn eine (Medien-)Persönlichkeit stirbt...
aber inzwischen sind die Diskussionen teilweise echt entartet.
Selbst eine gehobene Diskussion wie diese hier wird irgendwann zu groß, um realistisch zu bleiben.
Es gibt da die verschiedenen Fraktionen, die in Blogkommentaren versuchen, ihre Meinung klarzustellen, teilweise durchzuboxen...
Das wird dann nach wenigen Dutzend Kommentaren irgendwo sinnlos, gehaltvolle "Gespräche" sind dann einfach nicht möglich...
und ganz ehrlich, es geht ja oftmal weniger um die Person Robert Enke, sondern meist um das Krankheitsbild Depression oder um Gesellschaftskritik....
darüber kann man natürlich gerne reden, aber daß dieses Thema jetzt so omnipräsent ist, find ich ein wenig übertrieben...
2 Kommentare:
mir geht das auch nicht nahe.
wenn er sich wenigstens alleine erlegt hätte, ohne einen zugführer ins unglück zu reissen...
Habe von einem Fall letztens gehört (Berlin), wo eine gehirnamputierte Bekloppte sich im 5.OG das Leben nehmen wollte...
Man ging davon aus, dass sie aus dem Fenster springen wollte (hatte ihr Mann ein paar Wochen vorher schon gemacht...)
Als die Pol. endlich die Tür eingeschlagen hatte staunte sie nicht schlecht, denn die Lebensmüde hatte überall in der Wohnung Kerzen angezündet und die Gashähne in der Küche geöffnet...!!!!!!!
Was wäre wohl mit all den Menschen passiert wenn´s PUFFF gemacht hätte und das Gebäude wie ein Kartenhaus zusammengestürzt wäre?
Sind wir denn nur von Bescheuerten umgeben?
P.S.: Enke ist mir auch Titte!
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